Die literarische Jahresschrift „Filadressa“ (Raetia-Verlag) widmet sich in ihrer aktuellen Ausgabe dem Scheitern. Laut Herausgeber Martin Hanni verkörpert Scheitern das Gegenteil des Glücksversprechens der Moderne. Herzstück der Ausgabe sind Einblicke in das Schaffenswerk des 1990 verstorbenen Lyrikers Klaus Menapace. Während er nach außen die in seinen Augen gegensätzlichen Wahrheiten mit bissigem Zynismus abtat, interessieren seine zarten und über Landesgrenzen hinaus bekannten Gedichte umso mehr, da sie Spiegelbild eines Zerrissenen sind, der imstande war, seine Zweifel und wirren Empfindungen, einer teils lebendigen und teils leblosen Gefühlswelt, literarisch brillant zum Ausdruck zu bringen.
Josef Oberhollenzer, ein Wegbegleiter Menapaces, erinnert an den Lyriker und seine Zeit, Peter Holzknecht und Martin Hanni vertonen am Laptop live Gedichte von Menapace. Außerdem vergleicht Markus Hellweger die beiden Mythenfiguren Filadressa und Medea und der Lokalmatador Andreas Brugger liest eigene Text. Am Donnerstag, 28.04.2009. Um 20 Uhr im UFO Bruneck.