Zeit fĂĽr die Sonntagsplatt’. Wie jede Woche gibt’s auch heute wieder unsere Rubrik “Platten do die for / fated to die“, in der Bandmitglieder erzählen, welche ihre liebste Platte ist und welche ganz hinten im CD-Regal versteckt wird.
Wenn auch du mitmachen möchtest, schick uns einfach eine Email an airbagpromo@gmail.com
Unser Gastautor heute:
Schweiky von The Lubbers…
In Voraus möchte ich sagen, dass es mich sehr freut ein „Platten to die for / fated to die“ für Airbagpromo zu schreiben. Es gibt so einige gute und genauso viele schlechte Alben die ich besitze. Hier möchte ich gerne jene zwei aufzählen die mich höchstwahrscheinlich am meisten geprägt haben.
Platte to die for: Die Ärzte – Die Bestie in Menschengestalt
„Die Bestie in Menschengestalt“ war das fünfte Studioalbum und das erste Album von „Die Ärzte“ nach ihrer Reunion im Jahre 1993. Aus dem Album gingen einige Singles hervor und „Schrei nach Liebe“ war bis dato die erfolgreichste der Band.
Das Album erreichte Platz 2 der deutschen Album-Charts, hielt sich 21 Wochen in den Top 10 und wurde mit Dreifachgold ausgezeichnet.
Dieses Album habe ich weder gekauft, gebrannt noch gab es zu der Zeit Internet wo man sich es runterziehen konnte. Ich hab es mir einfach klammheimlich von meinem 16 Jahre älteren Bruder „ausgeliehen“ wenn er nicht zuhause war. Interessant ist auch die Geschichte, wie ich genau zu diesem Album gekommen bin. Als erstes brauchte ich mal eine CD für meinen neuen CD-Player ,da ich bis dahin nur einige Kassette von Boygoups als mein Eigentum nennen durfte. Der Name „Die Ärzte“ sagte mir bis zu diesem Volksschulalter noch gar nichts, mir gefielen einfach nur der Bandname und das CD-Cover. Und so kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit Punk/Rock. Ich kann mich noch heute köstlich amüsieren indem ich nachdenke wie ich den zweiten Song auf dem Album früher eigentlich wahrgenommen habe. Vom Rechtsextremismus hatte ich keinen blassen Schimmer mir gefiel einfach nur das Wort „Arschloch“ im Songtext. Und ich glaub jeder der mal jung war, hatte eine Phase in der er gerne und ausgiebig geflucht hat. Deswegen gab ich „Schrei nach Liebe“ auch einfach den Übernahmen „Arschloch“. Jetzt, wo ich einige Jahre älter bin und mich mittlerweile ein wenig mit dem Thema befasst habe, kann ich den Song auf einer ganz andere Art und Weise anhören und somit blieb es für mich, in den ganzen Jahren, immer interessant. Natürlich gefallen mir damals sowie heute auch noch andere Lieder aus dem Album, „Friedenspanzer“, „FaFaFa“, „Mach die Augen zu“ und „Mit dem Schwert nach Polen“, um nur einige Beispiele zu nennen. Auch wenn ich später mal kurz in die Techno/Dance Szene abgerutscht bin, fand ich mit dieser Platte immer wieder zurück zum alten und guten Gitarren- Bass- und Schlagzeug-Sound. Leider gab es nie mehr ein Album von „Die Ärzte“, das diesem nur annähernd das Wasser reichen konnte. Mittlerweile bekam ich das Album von meinen Bruder offiziell überreicht und „Die Bestie in Menschengestalt“ ist von meiner Sammlung nicht mehr weg zu denken.
Platte fated to die: Crazy Town – The Gift of Game
Nachdem die Band einige Demos eingespielt hatte, unterschriebt sie einen Plattenvertrag bei Columbia Records. Im November 1999 veröffentlichten Crazy Town ihr DebĂĽt „The Gift of Game“ und die dazugehörige Single „Toxic“, die sich jedoch schlecht verkauften. 2000 wurde ein schwieriges Jahr: Die zweite Single „Darkside“ verkaufte sich ebenfalls schlecht, auf dem “Ozzfest” wurde man mit Flaschen beworfen, und Shifty hatte Probleme mit Drogenmissbrauch.
Im FrĂĽhjahr des Jahres 2001 veröffentlichte Crazy Town den Song Butterfly, dessen Instrumentalstimme auf dem Song „Pretty Little Ditty“ vom Album “Mother’s Milk” der „Red Hot Chilli Peppers“ basierte. Die Single verkaufte sich 6 Millionen Mal.
Damals war dar Song „Butterfly“ einfach nur cool. Jeder kannte es und hörte ihn gerne. Auch die beiden Frontmänner kamen sehr lässig rüber mit den tätowierten Körpern und den damals coolen Sprechgesang. Also musste ich mir das Album zulegen. Voller Vorfreude legte ich es in meinen mittlerweile älteren CD-Player und gab mir die volle Dröhnung von ersten bis zum letzten Lied. Aber schon bald wurde mir klar, dass kann es das nicht sein. So langweilig und Monoton. Ich habe mir vielleicht noch 5-6 mal das Lied „Butterfly“ angehört, das mittlerweile auch nicht mehr der Burner war, da man es ja bereits überall zu hören bekam, und so schnell wie sie da war, so schnell verschwand die Platte auch schon im hintesten Eck meines Zimmers und dort liegt sie noch heute. Wenn „The Gift of Game“ nicht gestorben ist, dann „schimplt“ es weiter bis zum bitteren Ende.