Zeit fĂĽr die Sonntagsplatt’. Wie jede Woche gibt’s auch heute wieder unsere Rubrik “Platten do die for / fated to die“, in der Bandmitglieder erzählen, welche ihre liebste Platte ist und welche ganz hinten im CD-Regal versteckt wird.
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Unser Gastautor heute: Mike Wachtler von Killjoy…
Vorausgeschickt sei, dass ich im Genre Punkrock bleiben werde. WĂĽrde ich auf andere Musikstilrichtungen abweichen wäre diese Liste – vor allem jene von „fated to die“ – endlos lang. (Ja, jeder mach mal Fehler und so steht auch bei mir die ein oder andere Dance Hits im Regal)
Es gibt allerdings nicht nur eine Platte, die sich von den anderen abhebt, sondern auch jene die vor allem nennenswert sind um dem Künstler eine Anerkennung für sehr viel Arbeit und Kreativität zukommen zu lassen, wenn auch nur von meiner Wenigkeit.
Top Platten, unter zahlreichen anderen sind: Sum41 – All Killer no Filler, Less Than Jake – Anthem, Nofx – The Decline, Donots – Got the noise, Propagandhi – How to clean everything, The Mighty Mighty Bosstones – Pay Attention, Garretti – Prima che si spenga la luce, The Ataris – So long Astoria, Chris and the other girls – They say I’ve been trying too hard.
Dennoch gibt e seine Platte die mich immer wieder fasziniert, egal wann und wie oft ich sie in den CD Player lege:
Platte to die for: Rancid – …and out come the wolves
Ich habe mal irgendwo gelesen „Rancid können gar keine schlechten Songs schreiben“ und genau das machen sie seit fast 20 Jahren.
Diese CD setzt aber noch eines drauf. Zum einen ist es die Genialität mit der Matt Freeman – einer der besten Bassisten in diesen Genre – seine Melodien auf der Bassgitarre auf und ab spielt, zum anderen die powervollen und stets melodischen Gitarrenriffs der beiden Frontmänner. Was jedoch Rancid seit jeher zu einer der unverwechselbarsten Bands macht, ist das Mix der rauen und „verrauchten“ Stimme von Lars Frederiksen und der kratzigen oft heiser wirkenden Stimme von Tim Armstrong. Auch wenn diese in manchen Passagen schief gesungen klingen, passen sie wie die Faust aufs Auge.
Diese CD hat alles was es an Abwechslung braucht, Ska, Punk, Rock, eingängige Gesangsmelodien, Bass- und Gitarrensolos, Scratches, Keyboards und das Wichtigste, die Songs unterscheiden sich voneinander, sei es im Arrangement als auch in der Ausführung.
Die Texte erzählen vom täglichen Leben, kritisieren die Gesellschaft, handeln von Liebe, Freundschaft und Rassismus und beziehen sich meist auf (reale) Personen. Die Aufmachung der CD ist unscheinbar, doch das Einzigartige ist die Musik die auf die Scheibe gepresst wurde. Ein Meisterstück!
Platte fated to die: Green Day – Warning
Ich muss sagen, dass Green Day eigentlich zu einer meiner Lieblingsbands gehört und ich auch jede Platte der Band zu hause habe. Ich finde jedoch, dass es einen Knick in der Karriere der Band gibt, der für mich nicht verständlich ist, zumal der Erfolg zuvor und auch danach wieder da war. Dieser Knick stellt die CD mit dem ironischen Titel „Warning“ dar. Eine CD welche die Power, die live und in allen anderen Platten der Band vorhanden ist, nicht rüberbringen kann. Die Songs, die eigentlich gute Hocks und eingängige Melodien haben wurden „verpoppt“. Reine Kommerzialisierungsstrategie? Viele werden sagen, Green Day sind (musikalisch) erwachsen, ja reifer geworden. Aber wollen wir das wirklich? Wollen wir nicht lieber elektrische Gitarrenriffs, knallharte Drums und den ein oder anderen Skandal zwischendurch? Zum Glück hat sich Green Day wieder gefangen und ist wieder die Band die mich von Anfang an begleitet und fasziniert hat.