… sagte ich und war gespannt auf die Meraner Gruppe, die sich selbst dem “Elektro-Rock” verschreibt. Es war der Abend des 15. September 2007.
Eine ĂĽberschaubare Menschenmenge hat sich bereits im “Patergorten” in Klausen zum “Rock im Gorten” versammelt. Allerdings sollte es noch eine Weile dauern bis Noisy Royal Dirt die BĂĽhne betreten. Zugegeben – die Wartezeit stellte mich auf die Probe.
Ein wenig später beginnt das Spektakel: Ein plötzlich zum Quartett angewachsenes Trio betritt die BĂĽhne. Es wird allerhand musik-technisches Gerät herbeigeschafft, inklusive einer kleinen, wunderprächtigen Lichtwand, welche den Schriftzug “Noisy Royal Dirt” trägt. Der Aufbau dauert aber etwas lange. Man wird selbst nervös. Denn die technischen TĂĽcken von computergestĂĽtzter Musik hat man ja am eigenen Leib oft genug erfahren… Doch die 3 Mannen und die Dame sind locker und zeigen keinerlei Aufregung.
Dann fallen die ersten Töne. Aus der Menge hallen die ersten Kommentare bezĂĽglich des fehlenden Schlagzeugs. Was mag da wohl kommen?! Man selbst erwartet sich nicht, dass das Publikum fĂĽr solch eine Art von Musik bereit sei, kennt man doch einige Songs ihrer myspace Seite. Trotzdem machen Noisy Royal Dirt ĂĽberlegen weiter. Das Publikum aber seltsamerweise auch. Wenn auch zögerlich – Sogar selbst folgt man dem Aufruf “Kemmps decht bitte 5 Schritte weiter vor” nur mit 2 Schritten. Technische Pannen werden locker und flĂĽssig ĂĽberwunden – mit einem Insidertip, welches Betriebsystem denn nun daran schuld trage.
Schon nach ein Paar weiteren Nummern haben Noisy Royal Dirt das Publikum auf den Tischen. Die markante, etwas “dreckig” anmutende Stimme, das ungewohnt aber interessant klingende Bassspiel, die treibende Britrock-Gitarre (natĂĽrlich) aus einem Vox-Amp und die harten, punktgenauen elektronischen Beats machen aber auch Laune! So langsam begiebt man sich freiwillig ganz nach vorne. Mitunter auch um der gut gekleideten Truppe etwas unter die FĂĽsse zu schauen. Die sehr genaue und fehlerlose Performance lässt ein GefĂĽhl von “Verdammt wie schaffen die das?” aufkommen. Die Menge ist kaum noch zu halten. Ja, auch selbst kann man den ĂĽbergesprungenen Funken spĂĽren und erfreut sich am Konzert.
Nach dem bezeichnenden Titel “Our drummer is dead” geschieht das Unerwartete: Der Mob ruft nach einer Zugabe. Selbst etwas ĂĽberrascht, gibt die Band aber eine. Und was fĂĽr eine.
Erst als das bereits erwähnte Betriebsystem, durch eine Unachtsamkeit, seinen allseits bekannten “Schlusston” pfeift, erkennt man was man gerade erlebt hat. Ein ĂĽberaus gutes Konzert – einer Formation, von die auf der BĂĽhne ĂĽberzeugt. Nicht nur durch die ungewohnte Instrumentierung, sondern auch durch die gekonnte Umsetzung selbiger. Der Martini Dry hat gewirkt.
Nähere Infos auf www.myspace.com/noisyroyaldirt