Am Donnerstag, den 21.Februar wird im Café Kunsthaus in Meran ein besonderes Konzert stattfinden: Die beiden Projekte face2screen und sub werden auf der Bühne experimentelle elektronische Musik Live zum Besten geben. Der Abend wird gegen 20.30 Uhr beginnen, der Eintritt ist frei. Wir haben sub alias Stefano Bernardi zu seiner Musik befragt.
Airbagpromo: Stefano, dein Solo-Projekt „sub“ findet eine interessante Nische zwischen anspruchsvoller, experimenteller Elektronik, Poesie und Chansons. Wie gehst du an ein neues Lied? Was inspiriert dich?
sub: Erstens danke, zweitens habe ich kaum Kontrolle über das was ich mache. Ich schaffe ein wenig Ordnung nachdem ich einfach verschiedene Klänge einspiele und programmiere. Drittens werfe ich dann 80% weg und beginne mit dem Restmaterial ein neues Stueck. Ich liebe die Realitaet, beobachte alles und alle dauernd, schreibe einiges auf. Manchmal passen einfach die Worte perfekt zur Musik und ich kann mich nicht entziehen, ich muss sie singen.
AP: Du hast neben diesem Soloprojekt auch eine Band namens „Ziz“, in wie fern ändert sich dein musikalischer Ansatz wenn du Musik mit „Ziz“ machst im Vergleich zu „sub“?
s: Ziz ist meine andere Seite: Schweiss, Körper und Bewegung und natürlich auch eine Gruppenarbeit weil wir vier Personen sind und gemeinsam an unserer Musik arbeiten. Mit sub habe ich die totale Kontrolle, mit Ziz nur über Gitarre und Stimme. Nach den Proben sind wir entspannt, sogar glücklich. Klingt pathetisch ist aber so.
AP: Du arbeitest auch als Filmemacher: Was liegt dir mehr am Herzen? Die Musik oder die Filmkunst?
s: Nichts liegt mir am Herzen… bzw alles. Wichtig ist dass die Bilder, die Töne, die Atmosphäre dargestellt werden können, dass sie einen Inhalt haben und eine entsprechende Form haben. Wichtig ist auch dass alles 10 Jahre später genauso funktioniert.
AP: Du bist jetzt schon einige Zeit in der Kunst- und Musikszene in SĂĽdtirol aktiv. Hat sie sich weiterentwickelt oder stagniert Szene?
s: Sie haben sich ohne Frage weiterentwickelt in die verschiedensten Richtungen. Allerdings sind sie aber harmloser geworden, nicht nur in SĂĽdtirol sondern weltweit, was ich langweilig finde. Oft ist es nur gedankliche Onanie, die fĂĽr mich nichts aussagt. Aber ich bin ein Optimist, mal sehen was passiert.