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Ein paar Fragen an… Rob Irbiz von Feline Melinda

“Einmal Metal, immer Metal!” Diesen Leitsatz verfolgt die Band Feline Melinda, die schon seit Ende der 80er aktiv ist.

Unser Teammitglied Katy hat u.a. dieses Durchhaltevermögen zum Anlass genommen, Rob Irbiz über seine Band zu befragen und dabei die Bandgeschichte, das Ohrwürmchen “Skydiver” und vieles mehr näher zu beleuchten.

Airbagpromo: Wann und wie sind Feline Melinda entstanden?
ROB: Die Band wurde von Andy De Santis und mir Ende der 80er gegründet. Wir kannten uns von der Oberschule, sammelten damals jedoch die ersten musikalischen Erfahrungen in verschiedenen Bands. Schließlich entstand die Idee, eine eigene, gemeinsame Band zu gründen.

Airbagpromo: Welche Eigenschaften kennzeichnen die Band?
ROB: Eigenschaft Nummer 1 ist sicherlich die… Ausdauer. Inzwischen gelten FELINE MELINDA, zusammen mit Skanners, als eine der langlebigsten Südtiroler Rockbands. Eigenschaft Nummer 2 ist die musikalische… Eigenständigkeit. Wir haben uns in all den Jahren nie zum Ziel gesetzt, die Musik neu zu definieren bzw. zu erfinden. Trotzdem unterscheiden sich unsere Songs sehr von unzähligen anderen Hard & Heavy-Bands, denn wir haben es immer vermieden, dem Stil, dem Sound eines bestimmten Künstlers/Band ähneln zu wollen oder eine spezifische Musikrichtung mit all ihren dazugehörigen Klischees zu verfolgen.
Eigenschaft Nummer 3 ist der Kultstatus, den FELINE MELINDA aufgrund der Eigenschaften Nummer 1 und Nummer 2 genießt. Die im Jahr 1988 veröffentlichte Vinyl-LP „The Felines Await You“ gilt als Klassiker des ‚Italian Metal‘. Sie ist in Sammlerkreisen nach wie vor sehr begehrt und entsprechend hoch quotiert. Fans aus dem In- und Ausland verfolgen die Bandgeschichte praktisch seit deren Gründung und 20 Jahre nach der Veröffentlichung unseres Debut-Albums konnten wir voriges Jahr mit CD ‘Morning Dew’ einen würdigen Nachfolger auf den Markt bringen. Das aktuelle Album knüfpt mit moderner Produktionstechnik und aktuellen Sounds direkt an ‘The Felines Await You’ an.

Airbagpromo: Wie würdest du euren Stil genauer beschreiben?
ROB: Unsere Songs, die Texte, die Arrangements entsprechen immer unserem eigenen Geschmack: direkte, hoch melodische Hooks und einprägsame Refrains, untermauert mit Chören, K-boards und Synths – ein Mix aus Hard und Heavy mit ab und zu einer Brise Pop; sie sind sozusagen das Spiegelbild der Seele von FELINE MELINDA.

Airbagpromo: Was macht einen guten Song aus?
ROB: Das hängt ganz vom Gesichtspunkt ab, von dem man einen Song bewertet und nicht zuletzt auch vom Musikstil selbst ab. Jeder Mensch entwickelt im Laufe des Lebens seinen eigenen Geschmack und selbst dieser (ver)wandelt sich im Laufe der Jahre. Bei Musik ist es wie mit der Schönheit: ästhetisches Empfinden ist subjektiv; infolgedessen ist schön und gut das, was gefällt! Für mich ist ein Song ‚gut‘, wenn er gleich beim ersten Anhören die Fähigkeit besitzt, den Hörer in den Bann zu ziehen – also, wenn er ‚catchy‘ ist und Emotionen erweckt…. Unabhängig davon, ob es sich um eine langsame, traurige Ballade oder ein schnelles, nach vorne treibendes Lied, handelt. Damit das gelingt, muss vom Text über die Melodielinie, bis hin zur Steigerung beim Übergang zum Refrain, zum Solo, usw. alles passen und wie Puzzleteile perfekt ineinander greifen. Ausserdem sind durchdachte Arrangements und eine gute, penible Produktion eine unverzichtbare Voraussetzung, damit ein ‚guter‘ Song auch ‚gut‘ klingt, sodass er letztendlich ‚gut‘ ankommt beim Hörer!

Airbagpromo: Worum geht es im Song „Skydiver“?
ROB: ‚Skydiver‘ ist sozusagen der Referenzsong unseres Albums ‘Morning Dew’. Ich hatte die Songidee vor ein paar Jahren als FELINE MELINDA-Schlagzeuger Chris einen Fallschirmspringerkurs absolvierte. Seine Sprünge aus dem Flugzeug, der freie Fall, das Öffnen des Fallschirms wurden gefilmt. Diese Szenen haben mich beeindruckt, denn der Sprung ins Leere vermittelte mir daraufhin die folgenden Eindrücke, die ich als positive Message im Text von ‘Skydiver’ verarbeitet habe: das Gefühl der Freiheit, die Stärke des Loslassen-Könnens, den Mut zu haben über den eigenen Schatten zu springen, gegenüber neuen Situationen im Leben offen zu sein, sich nicht von der Meinung anderer einschränken oder manipulieren zu lassen. „Skydiver, skydiver, fly with me, one more reason to be free…“, „I feel the breeze, i feel the rush, the freedom of my soul“ oder „On the wings of fantasy my dreams become reality“ vermitteln als Metapher diese Gedanken. Der Song beginnt deshalb mit schon mit einem eingängigen Gitarrenriff. Die Melodielinien der Strophen und des Refrains bilden hingegen das Gerüst für den Text. Das Gitarrensolo lässt ein Gedankenbild des Fallschirmsprungs und der damit verbunden Emotionen entstehen; das direkt an das Solo anschließende Break könnte man sozusagen als die… Landung des Fallschirmspringers interpretieren… als der Moment, wo dieser wieder den ‚sicheren Boden‘ berührt. Von ‘Skydiver’ wurde übrigens eigens ein Videoclip und das entsprechende ‚Making Of‘ in Mailand produziert!

Airbagpromo: Was ist für dich der Schlüssel zum Songwriting?
ROB: Erstens die Erfahrung. Besonders ersichtlich wird das oft bei jungen Bands, wo zwar ausgezeichnete Songideen, -ansätze vorhanden sind, die eigentliche Umsetzung in einen kompakten Song dann jedoch an der Unfähigkeit der Reduzierung aufs Wesentliche scheitert. Damit meine ich z.B. an einer zu langen Einleitung (der Song startet nicht richtig durch), holpriger Text (fehlen von Endreimen und Worten, die zur Musik passen), nicht ausgereifte Arrangements (Pausen, Gegentakte, Orchestrierung, genügend Freiraum für den Gesang), usw. Das Gefühl für gutes Songwriting entwickelt sich ständig durch langjährige Erfahrung. Sie bringt die positive Fähigkeit mit sich, zu erkennen, was im Song unverzichtbar und was hingegen überflüssig ist. Zweitens die Emotionen: Der Song sollte einen Teil der Seele des Komponisten freigeben. Emotionen wie z.B. Traurigkeit, Freude, Zufriedenheit, Ärger, Liebe usw. sind die Zutaten für erfolgreiches Songwriting. Emotionen sind lebensnotwendig für eine gute Songinspiration! Drittens die Geduld. Einen guten Song kann man nicht einfach auf Druck aus dem Ärmel schütteln… Es braucht dafür ein Zusammentreffen mehrerer Situationen, die die zündende Idee begünstigen. Man kann zwar auch in wenigen Minuten einen Song komponieren; ob die Grundidee dazu dann jedoch genügend ausgereift und gut durchdacht ist und ob das Ergebnis einen exzellenten qualitativen Standard erreicht, ist zu bezweifeln. Viertens die Kreativität und eine Brise Wahnsinn. Dies sind Ingredienzien, die niemals fehlen dürfen beim Songwriting, denn sie sind das Salz in der Suppe!

Airbagpromo: Kurzer Rückblick auf eure Karriere: Haben sich eure Erwartungen bisher erfüllt?
ROB: Aber sicher auch! Wir sind derzeit aktiver denn je. Dies ist der Indikator, der bestätigt, dass die positiven Seiten überwiegen nach all den Jahren als Musiker im Hard & Heavy-Bereich. Wenn dem nicht so wäre, gäbe es FELINE MELINDA bestimmt nicht mehr. Die Dinge laufen wie sie laufen; von der Vergangenheit sollte man stets all das Positive mitnehmen, denn davon kann man in der Gegenwart zehren und für die Zukunft aufbauen! Kein Lebewesen hat die Chance auf den „Nocheinmal-Anfang“ und der vielzitierte Satz „Wenn ich von vorne anfangen könnte, würde ich jetzt alles anders machen!“ ist infolgedessen total überflüssig. Was man in einem bestimmten Moment tut oder nicht, wie auch immer man sich entscheidet – es ist gut, wie es ist, denn eine Sekunde später kann man daran sowieso nichts mehr ändern oder rückgängig machen! Deshalb blicken wir als Band lieber in die Zukunft und konzentrieren uns auf neue Herausforderungen!

Airbagpromo: Ihr seid wieder fleißig beim Komponieren. Wann werden wir etwas vom neuen Material zu hören bekommen?
ROB: Wie schon erwähnt, funktioniert Komponieren auf Druck überhaupt nicht, bzw. sehr schlecht. Komponieren auf Druck klingt nach Termineinhaltung, nach Vermarktung. Das Risiko, dass dabei das qualitative Niveau des Songmaterials leidet, ist für mich einfach zu hoch. Wir haben seit dem ‘Morning Dew’-Album bereits einige neue Songs auf Lager. Diese wurden inzwischen schon mal als Vorproduktions-Demos in Chris‘ Home-Studio aufgenommen und mit der ganzen Band – inklusive FELINE MELINDA Live-Gitarrist LGD – einstudiert und geprobt. „Angel Eyes“, einer der neuen, noch unveröffentlichten Songs, wurde inzwischen schon in unsere Set-List aufgenommen; wir spielen es also bei Konzerten bereits. Der Step im Home-Studio ist für mich und Chris ein grundlegender Schritt in der Evolution eines Songs, denn im Zuge dieser Aufnahmen werden die Melodielinien verfeinert, die Chorstimmen definiert und die K-Boards eingespielt. Während ich den Großteil der FELINE MELINDA-Songs, sei es Text als auch Musik, schreibe, ist Chris derjenige, der für die Arrangements zuständig ist. Das Teamwork funktioniert perfekt!
Sobald wir genügend Material für ein neues Album zur Verfügung haben und die Songs genügend ausgereift sein werden, werden wir uns über Studiobuchung, Kosten für die Produktion, usw. Gedanken machen!

Airbagpromo: Wo seht ihr euch in zehn Jahren?
ROB: Einmal Metal, immer Metal! Ich denke, Chris, Gschnell, LGD und ich werden der Musik immer in irgendeiner Weise verbunden bleiben! In zehn Jahren geschieht Vieles; es ist also unmöglich zu sagen, in welcher Rolle wir uns dann wiederfinden werden. Im Moment läuft für FELINE MELINDA alles bestens, deshalb interessiert es uns eigentlich nicht, – was auch immer – einmal sein könnte oder nicht.

Airbagpromo: Wo können wir euch das nächste Mal sehen?
ROB: Was die Live-Konzerte hier in Südtirol betrifft, haben wir derzeit kein besonderes Interesse, weitere Dates vorzusehen. Mit den drei Konzerten im Juli/August dieses Jahres haben wir Südtirol sozusagen bereits abgedeckt. Wir stellen immer wieder fest, dass das Interesse für Melodic Metal in Südtirol nicht besonders groß ist, deshalb verhandeln wir derzeit mit einigen Konzertveranstaltern außerhalb der Region und die Chancen stehen nicht schlecht… Sollte sich aber dennoch eine interessante Möglichkeit für einen Auftritt in Südtirol bieten, werden wir diese gerne wahrnehmen.
Außerdem sind wir ‚virtuell‘ immer und jederzeit abrufbar über Youtube, Myvideo und in unserer offiziellen FELINE MELINDA Internetseite, Myspace oder Facebook!

ROB IRBIZ 2009-09-14

www.felinemelinda.com
www.myspace.com/felinemelinda

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Redaktion: eva.airbagpromo@gmx.com

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