Die Scheibe to die for. Also wenn das mal keine schwere Entscheidung ist. Schnell mal kurz gedanklich die stilistischen Vorlieben der letzten Jahre ĂŒberflogen (was aus der âMetalphaseâ? Was aus der âPunkphaseâ? oder was Aktuelles??).
Also gut. Entschieden.
Satanic Surfers mit âgoing nowhere fastâ.
Eigentlich begann es mit einem recht unscheinbaren Tipp, man möge sich von dieser Band doch mal was anhören, man mĂŒsse es einfach mögen. Und wie es Meister Zufall so wollte, wenige Tage spĂ€ter beim Cd-shopping mit den Fingerchen ĂŒber die HĂŒlle der hier gehuldigten Scheibe geflitzt. Stopp. Nochmal zurĂŒckgeblĂ€ttert⊠das war dochâŠ. Ahhhh genau! Freudiges Grinsen ins Gesicht geschmiert, und schnell zum netten FachverkĂ€ufer geeilt um sich das gute Teil mal anzuhören.
Doch die Vorfreude auf neues musikalisches Futter wich schnell der Erkenntnis, dass das, was sich da aus den Kopfhöhrern seinen Weg zu meinen Hörnerven bahnte, so gar keine spontanen und wilden JubelausbrĂŒche verursachen wollte. Zu vertrackt und ungewohnt schienen mir diese Kompositionen, die mir diese sympathische Schwedencombo um die Ohren pfiff. Doch ich nahm mir ein Herz und packte das Ganze doch mit ins EinkaufstĂŒtchen. Der Grund dafĂŒr ist mir bis heute nicht klar. Höhere Eingebung? Wollte es das Schicksal so? WĂ€re gut möglich denn:
Nach einigen HördurchgĂ€ngen im heimischen Gemach, entwickelte sich ein Gefallen ⊠ach was rede ich hier⊠eine regelrechte Sucht nach dieser Scheibe. Es war mir schlicht unmöglich sie aus dem Player zu nehmen. Die Melodien fraĂen sich mit jedem Durchlauf tiefer in mein OberstĂŒbchen. Diese Stimme!! Diese ungebĂ€ndigte Energie!! Dieses unverkennbare, unglaublich nach Vorne knallende Drumming, das ich so in diesem genre noch nicht gehört hatte. Und das Beste: ein singender Schlagzeuger!! Als mich diese Information erreichte, war es definitiv um mich geschehen: Umgehend mussten alle weiteren Scheiben dieser Band in meinen Besitz gelangen.
Doch keines ihrer anderen Werke hat in meinen Augen die Klasse dieses Albums je erreicht. Man schaute sich natĂŒrlich diverse Konzerte der Jungs an, wobei ich sagen muss, dass ich die groĂen live Glanztaten dieser Band leider nicht mehr miterleben durfte. Doch fĂŒr mich waren es trotzdem groĂe Momente. Auch albumtechnisch versank man leider im MittelmaĂ und die Band löste sich 2007 dann endgĂŒltig auf.
NatĂŒrlich hat sich im Laufe der Zeit mein Geschmack gewandelt und erweitert, doch bis heute ist dies fĂŒr mich eines der ganz groĂen Alben in meiner Sammlung, das ich mir von Vorne bis Hinten ohne zu skippen anhören kann, und das mir immer wieder ein LĂ€cheln ins Gesicht zaubert da es mich an eine verdammt geile Zeit erinnert.
Meine Scheibe fated to die? Auch diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, will man beim nĂ€chsten Auftritt nicht mit diversen GegenstĂ€nden (wie faule Eier, BierglĂ€ser) beworfen werden (volle Bierflaschen oder Dosen wĂ€ren ok). Ich kann ein gewisses Ringen mit mir selbst nicht verleugnen, was die Preisgabe dieses Geheimnisses betrifft. Doch ich spring jetzt einfach mal ins kalte Wasser und plĂ€diere an das VerstĂ€ndnis eines Jeden und ermahne vor vorschneller Verurteilung. Bedenkt: Jeder Mensch macht Fehler. Und wer ohne SĂŒnde ist der werfe ⊠ja ja, ist ja gut. Es handelt sich um der Kelly Family`s âover the humpâ.
Nur Freunde aus meiner frĂŒhesten Schulzeit sind in Kenntnis ĂŒber diese dunkelsten meiner musikalischen Schandtaten. Nun gut, es ist auch verdammt lange her und man kann es ja irgendwie als JugendsĂŒnde abtun. Und wer glaubt ich hab mir das nur mal so gekauft, der irrt. Ich war ein regelrechter Kelly Family Junkie und wusste jedes Mitglied der wandelnden Altkleidersammlung beim Namen zu nennen.
Zum GlĂŒck endete dieses dunkle Kapitel meiner Hörgewohnheiten noch in sehr jungen Jahren und irgendwie ist mir bis heute schleierhaft was mich dermaĂen daran faszinierte. Gut es ist eine Menge Zeit seitdem verstrichen und ich wĂ€re gar nicht mehr imstande zu sagen, ob dieses PrachtstĂŒck (Achtung: Ironie) einer Cd sich noch irgendwo bei mir zuhause versteckt. Aber ich hoffe doch mal stark, dem ist nicht so.
Oh Gott ich kann kaum fassen das ich das an die Ăffentlichkeit lasse⊠naja was solls. Es soll ja schlieĂlich richtig peinlich sein sonst macht`s ja keinen SpaĂ. Na denn, ich hoffe ihr seid zufrieden. Ich werde fĂŒr den Rest meines Lebens gebrandmarkt umherwandeln und mir meine verbalen (oder auch non verbalen) Ohrfeigen fĂŒr diese Peinlichkeit abholen.
Na denn Prost.
Simmi dies for satanic surfers, but sometimes he wish he was an angel ;)
www.myspace.com/thewitchesspace
www.myspace.com/witchdrummer