Unser neues Teammitglied Magda aka „leleina“ hat sich ein paar Fragen für die Bluesrocker Morrison’s Doghouse ausgedacht, die bald zusammen mit The Boots eine Tour quer durch Südtirol spielen.

Heute servieren wir euch das von Airbagpromo.com eingefädelte Interview mit Stefan und Jörg zur Albumveröffentlichung am Freitag, 20.03.2009. Viel Spaß beim Lesen!

Airbagpromo: Wer ist für die Texte verantwortlich und könnt ihr mir über den Ablauf des Songschreibens erzählen?

Stefan: Jörg und ich schreiben eigentlich alle Texte. In der Regel kommt einer von uns mit Melodien für Strophe und Refrain (eventuell auch schon ein paar Zeilen Text) zur Probe und präsentiert dies den anderen. Aus diesem Grundgerüst wird dann ein Song indem jeder seine Ideen einbaut, Teile verbessert oder ausgebessert/ausgetauscht/Interludes usw. eingefügt werden usw.! Oft geht auch alles von einem Gitarrenriff aus, um welches ein Lied „gebaut“ wird, das aber eher seltener.

Jörg: In der Zeit kurz bevor wir ins Studio gegangen sind und intensiv Songs geschrieben und ausgearbeitet haben sind auch öfters mal Songs aus einem Jam bei einer Probe entstanden. Irgend jemand spielt einen Riff der ihm gerade durch die Finger schiesst und der Rest der Band steigt ein! In diesem Fall kommen die Texte dann erst später hinzu. Rock en Roll Star ist z. B. so entstanden. Bei den Songs Chase Me und Forgotten hatten wir die Musik schon aufgenommen und den Text erst am Tag als er eingesungen wurde geschrieben bzw. vervollständigt. Andere Songs auf dem Album sind schon älter. The Bashful Man z.B. haben wir jetzt zum 4. Mal aufgenommen. Geschrieben haben wir ihn 2003. Er war schon auf unsere allerersten Demo, die wir nie veröffentlicht haben. Damals noch in einer komplett anderen Form!

Airbagpromo: Haircut Blues? Entstehung und Idee?

Jörg: Haha, das muss jetzt Stefan beantworten!

Stefan: Hmm.. wollte schon immer etwas ganz Einfaches, so elementares wie eben möglich, machen. Entstanden ist der Song dann auch auf Akustikgitarre und mehr bräuchte er eigentlich nicht. Das Schlagzeug beschränkt sich deshalb auch auf Snare-drum (thx schiss). Unterbrochen werden die Strophen nur vom Refrain und seiner eigenartigen oder „interessanten“ Akkordfolge.

Der Text glaub ich erklärt sich von selbst….etwas hat ein Mensch den man trifft was ihn vom anderen unterscheidet, was ihn für einen selbst interessant macht – hier ist es die Friseurleistung. ;) Der Rest – wie gesagt – geht aus den lyrics glaub ich recht klar hervor. (JJ Cale steht für irgendjemand der bekannt/berühmt/wichtig ist, Jesus Christ für Jesus Christus oder dem perfekten Wesen).

Airbagpromo: Was erwartet ihr euch von euren neuen Album und vor allem: was kann sich der Hörer davon erwarten? Unterschiede: 1. und 2.Album (bzw.Demo)?

Stefan: Das Demo war ein Versuch Songs zu schreiben, das sind jetzt 13 eigene Lieder – da ist schon mal ein großer Unterschied. Auch glaub ich dass das Niveau zwischen den Liedern jetzt viel ausgeglichener ist. Das Arrangement jedes einzelnen Liedes ist überlegter.. hätte es ein gewisser Rick Rubin produziert wär’s vielleicht ein Weltalbum ;)

Jörg: Rick hatte eigentlich schon zugesagt! Nur Dummerweise haben ihm dann Metallica ein noch besseres Angebot gemacht! Haha! Scherz beiseite! Ich persönlich bin mit dem Album wirklich zufrieden. Wir haben alle unser Bestes getan um es so hinzukriegen wie wir unsere Musik in unseren Köpfen hören. Eben rockig, aber ohne uns in Genregrenzen einsperren zu lassen, mit der absoluten Freiheit für jeden. Natürlich könnte man es hier und da noch besser machen, vielleicht etwas trickreicher spielen oder den Gesamtsound etwas moderner gestalten. Aber das wollten wir nicht! Uns war wichtig, dass wir den Groove den wir Live hinkriegen auch aufs Album kriegen. Deshalb haben wir auch ganz Oldschool aufgenommen. Alle im selben Raum, der Drummer zählt ein und dann wird aufgenommen. Natürlich können da kleinere Unsauberkeiten auftreten. Aber das haben wir in Kauf genommen um die Energie so gut wie möglich rüberzukriegen!

Stefan: Kurz gesagt: Man kann sicherlich die Gesangsleistung, die spielerischen Leistung, die Aufnahmequalität usw. kritisieren, aber mit den Songs an sich (Melodie, Arrangement usw.) bin ich persönlich sehr zufrieden.

Airbagpromo: Wie sehen die weiteren Pläne für das Jahr 2009 aus und könnt ihr uns etwas über die anstehende Tour erzählen?

Stefan: Nein, können wir nicht, aber schreiben: *holbwegs a witzigs Kerlchen I am* Die Konzerte zusammen mit den Boots dienen dazu die Menschen im Land darauf aufmerksam zu machen, dass da jmd was gemacht hat…alles in der Hoffnung dass der eine oder andere sich die Scheibe mal reinzieht und das vielleicht öfter als nur einmal. Der Rest für 2009 steht in den Sternen … weiterspielen das ist klar!

Jörg: Wir sind eine Liveband!!! Wir stehen wahnsinnig gern auf der Bühne, und da gehören wir auch hin.

Airbagpromo: Ihr habt bereits auch Auftritte in Österreich absolviert, welche Unterschiede gibt es zwischen ital. und österr.Publikum?

Stefan: Hmmm…generelle Unterschiede kann ich nicht nennen. Es hängt mehr von der Art des Konzertes ab: Ist es eine Studentenfete mit open end oder ein Konzert welches um 23:00 aufgrund einer (wie üblich) zu kurzen Genehmigung fertig sein muss. Ich glaube jedes Publikum hat so seine Eigenheiten und überrascht immer wieder auf eine Art und Weise…sicherlich ist es aber manchmal mit eigenen songs schwierig…besonders bei Konzerten wo das Publikum um 22:30 kommt und um 23:00 ist fertig!

Jörg: Eigentlich kommt es mir schon so vor daß das Publikum in Österreich etwas anders ist als in Südtirol. Aber ich glabe das hat weniger mit Österreich zu tun, sondern mit Südtirol. Hier gibt es leider nur sehr wenige Möglichkeiten für Bands die nur eigenes Material spielen wollen regelmäßig einen Auftritt zu bekommen. In Österreich, aber auch in Italien, in Deutschland… in größeren Städten allgemein gibt es viel mehr Liveclubs. Das Publikum das dorthin geht will Livemusik hören, auch Songs die man noch nicht kennt. Von daher ist die Stimmung schon eine ganz andere als in Südtirol. In Südtirol fallen mir spontan nur das alte Puka Naka und das Kunsthaus in Meran ein in denen öfter mal gut besuchte Konzerte einheimischer Bands mit auschliesslich eigene Songs stattfinden.

Airbagpromo: Ziel der Band? Zukunft?

Jörg: Nach dem Album ist vor dem Album! Mir schwirren wieder einige Ideen für Songs durch den Kopf die nur darauf warten fertiggestellt zu werden! Besonders aber hoffe ich daß wir mit unserem Album auch außerhalb von Südtirol ein wenig auf uns aufmerksam machen können. Ich glaube wir sind eine Band die besonders Live durchaus überzeugen kann. Aber ohne einen Tonträger den man herzeigen kann ist es schwer Auftritte im Ausland zu finden.
Stefan: Mein Ziel ist es sicher noch ein Album zu machen…immer etwas neues… ist etwas fertig hat man schon wieder Ideen für was anderes, was neues. Ansonsten würde ich auch gern so manches mal öfter im Ausland spielen! Kurze Konzerte auf Festivals reizen mich immer mehr – kurz aber richtig heftig. Leider ist es schwierig so was zu finden …aber sag niemals nie! Was kommt kommt und ich (wir) werden alles dafür tun dass es kommt.

* Bisherige Airbagpromo-News mit Morrison’s Doghouse.