Die Puschtra Rock – Band dschezzi spricht mit uns über ihre Anfänge, die Entscheidung im Dialekt zu singen und Zukunftspläne, die nicht auf T-Shirts gedruckt werden.

Elli, Harti & Makke im Interview mit Airbagpromo.

Airbagpromo: Eure Band gibt es seit circa 2 ½ Jahren. Wie habt ihr zusammengefunden?

Elli: Angefangen hat alles mit einem ungenützten Proberaum in St. Lorenzen. Meine frühere Band löste sich auf, ich selbst hatte aber noch Lust zu spielen, und fand in Siggi einen Schlagzeuger zum Jammern…. äh Jammen. Nach ein paar Wochen kam Makke dazu, und spielte Bass, weil grad einer rumstand. Zu dieser Zeit entstanden schon erste Ideen.

Harti: Siggi fragte mich, ob ich Lust hätte, „awin zi spiel”. Trotz anfänglicher Skepsis wegen unterschiedlichem Musikgeschmack merkten wir gleich bei der ersten gemeinsamen Probe, dass wir uns musikalisch sehr gut verstanden.

Makke: Ich spielte zu der Zeit noch Bass, wollte mich aber mehr auf den Gesang konzentrieren. So wurde im letzten Frühjahr Zwirg ins Boot geholt. Somit war die Band komplett und der Proberaum voll.

Airbagpromo: Was bedeutet eurer Bandname „Dschezzi“?

Harti: Die Suche nach einem Bandnamen gestaltete sich schwieriger als erwartet. Nach einem Jahr hatten wir uns noch nicht geeinigt, hatten jedoch schon einen ersten Gig. Dieser fiel ins Wasser, weil Makke, der damals noch Bass spielte, mit einem Gipsverband auftauchte.

Makke: Wie es dazu kam, weiß keiner mehr. Irgendwie war Snowboarden und Schnaps im Spiel…

Harti: Meine erste Reaktion war: “na scheisse, a gesso. se isch a cesso.” Außerdem hat unser „Cesso” im Proberaum unseren Scheiß noch nie geschluckt… gesso, cesso, dschezzi…

Airbagpromo: Ihr singt im Pustertaler Dialekt. Warum habt ihr euch dazu entschlossen? Steckt eine gewisse Heimatverbundenheit dahinter oder einfach nur die Absicht, etwas Besonderes zu machen?

Makke: Heimatverbundenheit? Nie im Leben… Natürlich will man etwas Besonderes machen. Aber die Entscheidung im Dialekt zu singen, war eine rein praktische. Mein Englisch war mir zu holprig, Hochdeutsch klang mir zu klugscheißerisch, und als ich die Jungs fragte, was sie von Texten „af Puschtrarisch” hielten, waren alle sofort überzeugt. So ist uns halt der Schnabel gewachsen.

Airbagpromo: Auch im Pustertal variierten die Dialekte von Ort zu Ort. Ist dieser sprachliche Spielraum ein Vorteil für das Einbinden der Lyrics in die Songstruktur?

Elli: Keine Ahnung, noch nie drüber nachgedacht.

Makke: Unser Dialekt eignet sich auf alle Fälle gut für unsere Musik.

Airbagpromo: Eure Musik ist sehr vielfältig, teilweise auch stark von der Norwegischen Band Kaizers Orchestra beeinflusst. Welche Vorbilder oder Musikrichtungen lässt ihr bewusst in eure Musik einfließen?

Makke: Nine Inch Nails, Mike Patton…

Harti: Wir werden oft auch mit Bands in Verbindung gebracht, die wir selbst gar nicht kennen.

Elli: Natürlich auch Norbert Rier….

Makke: Holt di Pappn…

Airbagpromo: Ihr werdet (abgesehen vom Raum Bruneck und Umgebung) eher als Geheimtipp-Tipp in Südtirols Musiklandschaft angesehen. Auch in den Medien seid ihr nicht so stark präsent; so habt ihr beispielsweise ein MySpace-Profil, aber keine wirklich offizielle Website. Passiert dies als bewusste Image-Haltung oder gibt es dafür andere Gründe?

Elli: Faulheit?…

Harti: Musik machen und Spaß haben ist uns wichtiger, als die Vermarktung.

Makke: Alles andere kommt noch, falls es gewünscht und gebraucht wird. Wir halten nicht viel von Bands, die, bevor sie ihren dritten Song fertig geschrieben haben, schon T-Shirts drucken.

Airbagpromo: Ihr habt Anfang des Jahres einige Lieder in Bozen aufgenommen. Plant ihr die Songs bald zu veröffentlichen und habt ihr weitere Zukunftspläne?

Makke: Wir haben eine Demo-CD aufgenommen. Sie sollte im August fertig werden. Außerdem ist für nächstes Jahr ein Album geplant. Man wird sehn…

dschezzi im Netz: www.myspace.com/dschezzi