Zeit fĂĽr die Sonntagsplatt’. Wie jede Woche gibt’s auch heute wieder unsere Rubrik “Platten do die for / fated to die“, in der Bandmitglieder erzählen, welche ihre liebste Platte ist und welche ganz hinten im CD-Regal versteckt wird.
Wenn auch du mitmachen möchtest, schick uns einfach eine Email an airbagpromo@gmail.com
Unser Gastautor heute: Gerd von den Zeugshmitz…!!
Platte to die for: Pixies – Doolittle
Ich hatte eigentlich immer fĂĽr eine gewisse Zeit eine absolute Lieblingsband, von der ich mir dann alle Alben und Bootlegs ergattert habe.
Mein erster großer Favorit war die englischen Indie Band The Smiths, rund um den charismatischen Sänger Morrissey, später dann Bands wie die frühen R.E.M, Lemonheads oder Pearl Jam usw..
Es war immer sehr spannend auf Plattenjagd zu gehen- man konnte ja nicht immer schon so 1-2-3 alles vom Internet herunterladen, sondern musste schon bei jeder Gelegenheit bei Virgin Record, WOM oder anderen Plattenläden stöbern und suchen.
Ein Album hat meinen Musikgeschmack jedoch besonders geprägt und in mir die Lust zum Musik machen geweckt:
Das Album Doolittle von den Pixies, erschienen im Jahr 1989, das für mich damals ein komplett neues Musikerlebnis war, zwischen geradlinigen Punkrock-Riffs, Surfer-Refrains, einfache geradlinige Songs mit drückendem Bass und dann wieder ganz schräg, immer frisch und originell- einfach großartig- und alles gekennzeichnet vom einzigartigen Gesang von Black Francis und der genialen Bassistin Kim Deal. Die Anfangsnummer „Debaser“ ist für mich der Rocksong schlechthin und gilt auch als einer der Wegweiser für die spätere Alternative Rock Szene. Der legendäre Kurt Cobain sagte, dass er mit „Smells like teen spirit“ eigentlich einen Pixies Song „machen wollte“.
Ich erinnere mich noch genau, als ich im Zug auf meinem Walkman eine Radiosendung hörte, in der der Titel „Monkey Gone To Heaven“ vorgestellt wurde; am nächsten Tag ging ich sofort in einen Plattenladen um die LP zu kaufen;
Der Titel „Hey“ war dann der erste, den ich tagelang auf meiner Gitarre geklimpert habe- kam aber bald drauf, dass es fast unmöglich ist, in der Tonlage von Black Francis zu singen.(… das ist auch der Grund dafür, warum es uns mit den Zeugshmitz nie gelungen ist einen Pixies Song zu covern :-( )
Platte fated to die: John Lennon – Double Fantasy
Jeder hat so seine Leichen im Keller, bei mir sind es Musikkassetten und Schallplatten von Schlagergrößen wie Heino, James Last Orchestra u.ä, alles Platten, die ich von den Eltern geerbt habe.
Aber ich erinnere mich besonders an ein Album, das mich sehr enttäuscht hatte.
Es war da Jahr 1980: hier war also mein erspartes Sommergeld , das ich mir schwer bei der Kartoffelernte (in puschtrarisch: „Äähr-epfl auklaubm“) verdient hatte, um das erste Solo Album von John Lennon (nach 10 Jahre Trennung von den Beatles) zu kaufen. Ich legte die Platte auf….das war die absolute Enttäuschung, ich hatte mich so auf dieses Album gefreut!!
Aber nicht weil die Songs von John Lennon schlecht waren, sondern weil ich mich beraubt fühlte: jeder zweite Songs war von seiner Frau Yoko Ono, ein Schock für einen alten Beatles Fan anzuhören, wie Frau Lennon da herumexperimentiert und ins Mirko piepst- einfach nur schrecklich.
Dann noch nach jedem Lennon Songaufstehen, um die Nadel vom Plattenspieler zu heben um das „Yoko Ono Gewinsel“ zu überspringen… mich regt das heute noch auf, wenn ich daran danke, wie man mich „betaggelt“ hatte und ich Trottel für dieses Album im Grunde den doppelten Preis bezahlt habe (da nur 50% der Lieder anzuhören waren); erst später habe ich gelernt immer schön das Kleingedruckte zu lesen ;-). Nichts für ungut, John Lennon war ein ganz Großer- aber die Songs der Frau an seiner Seite- nein danke!