Platten do die for / fated to die? WTF? Genau, Baby, wir sind zurĂĽck! Ganze 2 Jahre lag unsere Rubrik “Platten to die for / fated to die”, in der Bandmitglieder ĂĽber ihr Lieblingsalbum und ĂĽber ihren absoluten Fehlgriff im CD-Regal schreiben, auf Eis. HöchsteSTE Zeit also fĂĽr eine Wiederbelebung!
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Den Neubeginn macht Matthias (im Bild: in weiß) von der Progressive-Rockband Nora13 aus Bozen. Matthias aka Travis hat Airbagpromo.com von Anfang an als treuer Leser begleitet und nun Nachtschichten eingelegt, um euch zu erzählen, an welche Platte er sein Ohr verloren hat und welche er lieber verlieren möchte.
Platten to die for: Dredg – „El Cielo“
Es ist sechs Jahre her als mir mein damaliger Bandkollegen zwei Alben aus seinen Wagen kramte, um seine Begeisterung mit mir zu teilen. Die eine war „Lateralus“ von Tool. Und die andere war ein anderes musikalisch Gesamtkunstwerk das meine persönliche Messlatte für Qualität von Musik in eine Höhe emporstiegen lies, die wahrscheinlich keine Gruppe mehr erreichen wird. Doch das war nicht sofort so. Da ich mich am Anfang beim kurzen durchhören von dem opernähnlichen Gesang abschrecken lies, konzentrierte ich mich anfangs auf „Tool“, das mich damals besonders technisch sehr überzeugte. Für Dredg braucht man Zeit. Zeit die gut investiert ist. Dafür schlug es bei mir um so mehr ein. Ich bevorzuge das Album immer in einem Stück zu hören. Meist mitten in der Nacht im Schutz der Finsternis mit einem halben Glas Martini (on the Rocks).
Inspieriert von einem Gemälde von Salvador Dali ist „El Cielo“ Art-Rock, Hardrock, ein bisschen Jazz und doch etwas anders. Das Album fasziniert mich durch NICHT lineare Strukturen, die dann doch im Gesamtwerk stimmig wirken. Die meisten „Choren“ sind hitverdächtig eingängig, die Strophen meist durch unkonventionelle Beats gespickt, und die Zwischenteile beweisen das Musik nicht kompliziert sein muss um Spannung und melancholische Atmosphäre zu erzeugen. Es ist die Liebe zum Detail die spätestens klar wird, wenn man das Album in einer hoher Lautstärke hört.
Die Nachfolgeralben „Catch Without Arms“ sowie „The Pariah, the Parrot, the Delusion“ sind meiner Meinung herausragende Werke, jedoch wirken diese weitaus nicht so homogen wie „El Cielo“ und das eindeutig „härtere“ Vorgängeralbum „Leitmotif“ das durch Melancholie besticht.
„El Cielo“ hat mich musikalisch reifer gemacht, inspiriert und einiges gelehrt.
Mehr zum Konzept unter http://de.wikipedia.org/wiki/Dredg
Bandwebsite www.dredg.com
„White Stripes – Icky Trump“
„System of Down – Hypnotize“
„Linkin Park – Minutes to Midnight“
…
Da auch ich meine Musiksammlung regelmäsig ausmiste, und Musik zuviel geschmacksache ist um mir anmaßen zu können irgend eine musikalische Arbeit zur verurteilen, ist es für mich schwer bis unmöglich eine „Platte fated to die“ zu finden. Ich höre ganz einfach nur das was mir gefällt. Jedoch finde ich es schade wenn in meinen Augen professionelle, erfolgreiche Bands dem Kommerz verfallen oder ideenlose Alben eröffentlichen, wie die vorher genannten.
Danke fĂĽr die Aufmerksamkeit.
Oder um Dredg zu zitieren: „Thank you for you ears“
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